Hier, 15 Kilometer von der mittelalterlichen Stadt Todi und 40 Kilometer von Perugia entfernt, liegen die Ländereien, die im Laufe der Jahrhunderte von den Grafen Faina bewahrt wurden und einst den Borghese-Fürsten gehörten. Bei einem Spaziergang durch die Wälder, Olivenhaine und Weinberge kann man noch immer das Geplapper der Damen, das süße Geräusch laufender Kinder und den faszinierenden Rhythmus des Hoflebens hören. Das Gut, das sich seit 1700 im Besitz der Grafen Faina di Civitella dè Conti befindet, wurde von den Brüdern Sebastiano und Alessandro Faina mit großer Leidenschaft geführt und wird heute von Angelica Faina und ihrem Mann Stefano geleitet. Heute umfasst das Anwesen mehr als 415 Hektar, die von Wäldern, Weinbergen, Walnusshainen, Ackerland und Olivenhainen eingenommen werden. Dreh- und Angelpunkt dieses Gebiets ist das prächtige Gebäude aus dem 13. Jahrhundert, das Castello di Collelungo, in dem sich das Weingut Conti Faina befindet.
Das Weingut Conti Faina hat seine Wurzeln in der Geschichte Umbriens. Der Traum von Angelica Faina, die heute zusammen mit ihrem Ehemann Stefano an der Spitze des Unternehmens steht, ist es, einen neuen Bezugspunkt für die Region zu schaffen und das Unternehmen zu einem Vorbild zu machen, wie es Zeffirino Faina im 19. Jahrhundert mit Zeffirino Faina. 1870 beschloss Zeffirino nach seiner Rückkehr aus Frankreich, die Tendone-Rebstöcke auf dem Gut Fratta Todina zu entfernen und niedrige Rebstöcke mit einer Dichte von 7.000 bis 10.000 Rebstöcken pro Hektar einzuführen. Zahlen, die für Umbrien zu dieser Zeit undenkbar waren: So wurde zum ersten Mal das Konzept des spezialisierten Weinbaus geboren. Dies war nur die erste "Revolution" von Zeffirino, Frucht seiner profunden Kenntnisse des toskanischen Modells, die er dank seiner Freundschaft mit Baron Bettino Ricasoli entwickelt hatte, und des französischen Modells, das er während seines Aufenthalts in Frankreich kennenlernte. Diese außergewöhnliche Persönlichkeit machte den Weinkeller von Collelungo, der sich im Inneren des gleichnamigen Schlosses befindet, zu einem echten Beispiel der Avantgarde. Er entstand aus der Ausgrabung des Felsens unterhalb des Schlosses (13. Jahrhundert) und wurde 1876 nach französischem Vorbild gegründet. Von seiner langen Geschichte zeugt noch heute das im Keller aufbewahrte Fass von 1883, in dem viele der historischen Weine ausgebaut wurden. Von Anfang an bestand die Philosophie darin, sich der Natur zu nähern und so wenig wie möglich in den Wein einzugreifen. Als erstes wurde das System des Abtropfens des Mostes durch die Schwerkraft dank der dreistöckigen Konstruktion eingeführt. Die Reifungsräume hingegen erstreckten sich über 200 Meter und ermöglichten eine natürliche Klimatisierung und eine konstante Temperatur, Sommer wie Winter. Außerdem gab es damals modernste Technologien wie den Maischebottich, feststehende Pressen aus Frankreich und viele andere Geräte, die heute noch im Keller vorhanden sind. So kam es, dass die Weine von Conti Faina bereits 1886 in der Lombardei, in Venetien, in der Emilia Romagna und in Latium geschätzt wurden, wie auch die zahlreichen Auszeichnungen belegen, darunter die "Goldmedaille mit 1000 Lire" des Landwirtschaftsministeriums im Jahr 1886, die Goldmedaille in Orvieto 1891 und eine weitere Goldmedaille in Zürich 1893. Noch heute wird in der Kellerei Conti Faina teilweise die von Zeffirino Faina im 19. Jahrhundert eingeführte Technologie verwendet.
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